Die Klassenfahrt des 9. Jahrgangs führte uns dieses Jahr in die deutsche Hauptstadt – Berlin! Vom 2. bis zum 6. Juni 2025 durften wir die vielfältige, lebendige und geschichtsträchtige Metropole erkunden – begleitet von Frau Millkuhn, Frau Kuhn, Herrn Lieboldt und Herrn Stanischa.
Schon die An- und Abreise mit dem Bus war ein Erlebnis für sich: Zwar waren die Fahrten lang, doch wurden sie durch Musik, Spiele, Gespräche und gemeinsames Lachen alles andere als langweilig.
Kaum angekommen, hatten wir am ersten Abend direkt Zeit, Berlin auf eigene Faust zu erkunden. Das Gefühl, sich frei durch eine so große Stadt bewegen zu dürfen, war für viele von uns neu und aufregend. Aber auch gemeinsame Programmpunkte kamen nicht zu kurz – und genau diese machten unsere Reise so besonders.
Ein echtes Highlight war die einstündige Fahrt mit der Fähre über die Spree. Dabei bekamen wir nicht nur wunderschöne Ausblicke auf die Stadt, sondern auch viele Informationen zu den bedeutendsten historischen und politischen Gebäuden entlang des Flusses – vom Berliner Dom bis zum Kanzleramt. So erfuhren wir mehr über die Geschichte der Stadt und ihre Bedeutung für Deutschland und Europa.
Ein besonders emotionaler Moment war der Besuch des Tränenpalastes, einem ehemaligen Grenzgebäude am Bahnhof Friedrichstraße, das heute als Erinnerungsort an die deutsche Teilung dient. Auch die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, das frühere zentrale Untersuchungsgefängnis der Stasi, hat uns tief bewegt. Jede Gruppe hatte bei der Führung durch einen ehemaligen Insassen einen anderen thematischen Schwerpunkt. Zum Beispiel beschäftigte sich eine Gruppe mit den sogenannten „Zersetzungsmaßnahmen“ – perfide Methoden, mit denen die Stasi Menschen psychisch zermürben wollte. Die Führung durch die Anlage und die Berichte über das Leid der
ehemaligen Gefangenen waren sehr eindrucksvoll und bewegend.
Auch das Holocaust-Mahnmal - das Denkmal für die ermordeten Juden Europas - hinterließ einen bleibenden Eindruck. Es war still, nachdenklich und eindrucksvoll - ein Ort, der einen zwingt, innezuhalten.
Natürlich durfte auch ein Besuch des Reichstagsgebäudes nicht fehlen. Mit Audioguides ausgestattet, durften wir die Kuppel erklimmen und genossen einen fantastischen Blick über Berlin - eine besondere Mischung aus Geschichte und Moderne.
Neben den ernsten und nachdenklichen Momenten gab es aber auch viele lustige und actionreiche Programmpunkte: Wir besuchten verschiedene Museen wie das Spionagemuseum, das Naturkundemuseum und das Illuseum - jedes auf seine eigene Art spannend, informativ oder einfach nur witzig. Der Besuch im Jumphouse brachte Bewegung und Spaß, während die Berlin Dungeons uns mit einer Mischung aus Grusel und Geschichte das Fürchten lehrten - zumindest ein bisschen. Ein weiterer besonderer Moment war der Vortrag eines echten Bundestagsabgeordneten. Plötzlich war Politik nicht mehr nur ein Thema aus dem Schulbuch, sondern ganz nah und greifbar.
Am Ende der Woche waren wir nicht nur ein bisschen müder, sondern vor allem reicher an Erfahrungen, Eindrücken und Erinnerungen. Wir haben viel über Berlin gelernt, über Geschichte, über Politik - und auch über uns selbst. Diese Klassenfahrt wird uns sicherlich noch lange in
Erinnerung bleiben.
Text: Ida Schilling
Jahrgang 9 in Berlin - der Besuch des Bundestags stellte einen zentralen Bestandteil dar
Die Führung durch die Gedenkstätte Stasigefängnis Berlin-Hohenschönhausen hinterließ bleibenden Eindruck